Neue Töne? Hoffentlich und endlich sagen wir, denn der Konflikt der „westliche Wertegemeinsschaft“ mit Russland ist künstlich und in frevelhafter Manier von genau dieser in bedrohlich selbsschädigender Weise hochstilisiert worden.
Nicht Putin stand in Brisbane wie ein begossener Pudel da, sondern die „westliche Werkgemeinschaft“ hat sich vor aller Welt blamiert und ihre dünne Maske ein für alle Mal fallen lassen. Bar jeglicher diplomatischer Rücksichtnahme haben sich vor allem Australien, Kanada und die Vereinigten Staaten in beleidigender Weise hervorgetan, um ausgerechnet jene Macht anzuprangern, von der in den letzten Monaten ein Friedensimpuls nach dem nächsten ausging und das sich vorbildlich um Aufklärung des verhängnisvollen malayischen Flugzeugunglücks der MH17 über der Ost-Ukraine bemühte. Man möchte mit dem Volksmund sagen: „Getroffene Hunde bellen“
Nachdem immerhin die deutsche Kanzlerin Merkel in Brisbane, Australien dem russischen Präsidenten zunächst stundenlang ‚unter vier Augen‘ begegnete, sich anschließend über den Gesprächsinhalt allerdings ausschwieg, warf sie ihm kurz darauf eine Politik der Stärke vor und zieh ihn wahrheitswidrig des völkerrechtswidrigen und Handelns. Kurz darauf schickte sie aber ihren Außenminister Frank Steinmeier zuerst nach Kiew und dann nach Moskau.
Die sich überbietenden projektiven Aggressionen gegen das große Rußland und seinen durchaus würdigen Präsidenten Vladimir Putin zahlen sich eben ganz offensichtlich nicht aus und sie verschleiern nur mühsam noch den nahenden Untergang des einst so privilegiert erscheinenden westlichen Reiches.
Mit der Ukraine wurde in diesem Jahr ein weiteres Land durch westliche Intervention gezielt ruiniert und hängt nun am Tropf der selbst mit schwerwiegenden Finanzproblemen ringenden falschen Freunde.
Drei Übel aber wusste in quasi biblischer Manier der US-Präsident Obama auf dem G 20 November Gipfel in der australischen Millionenstadt zu beschwören: den ISIS -Terror, die Seuche Ebola und das von Putin geführte Russland. In letzterem sieht er gar den Weltfrieden bedroht und die Pfarrerstochter aus Templin sekundiert ihm sträflicheerweise bei dieser frevelhaften Anklage. Die Vereinigen Staaten spielen sich schon lange auf zu heldenhaften Anführer im Kampf gegen das Böse in der Welt, das sich allerdings unter solcher Anleitung wie ein schnell wachsendes Krebsgeschwür ausbreitet.
Nun mühsam noch lässt sich mit Hilfe gesteuerter Medien kaschieren, wer hinter den Meisterschülern des Terror steckt, wer leichtfertig mit Biowaffe, Chemiekeule und anderen menschheitsbedrohenden Instrumenten hantiert und wer überall Söldnerbanden hinschickt, wo sich Unbotmäßigkeit zu rühren scheint.
Ungeachtet der vorgesehenen Tagesordnung, die die Wiederbelebung der hinkenden Weltwirtschaft auf dem Programm hatte, wurde unter Ausblendung der realen Vorgänge in diesem eigentlich für einen Brückenschlag prädestinierten Land Ukraine, das Drama, das sich dort seit Februar abspielt, ausgerechnet zur Untat Russlands hochstilisiert. Eine Steigerung der projektiv verdrehten Sicht auf die wahren Umstände ist kaum noch vorstellbar.
Offenbar wurde in Brisbane dringend ein Nebelvorhang benötigt, hinter dem man die ganz offensichtliche Unfähigkeit kaschieren musste, auch nur eines der zentralen Wirtschaftsprobleme auf der hauseigenen Agenda anzupacken. Denn natürlich können die Probleme nicht mit der Medizin geheilt werden, die sie hervorgebracht hat. Zu einer solchen Erkenntnis allerdings sind die führenden Wirtschaftsnationen bisher nicht bereit. Lieber greifen sie zum altgewohnten Behandlungsmuster:
Sie suchen sich einen Buhmann und schlagen auf ihn ein. Ein Krieg mehr oder weniger, darauf kommt es ihnen nicht an, hauptsächlich ihre Kassen stimmen. Die Opfer sind für sie unbedeutende Kollateralschäden, solange ihre Kinder nicht massakriert werden, solange sie selbst nicht hungern und dürsten müssen und solange für sie ein Platz in der Sonne bereit steht.
Was hat das große Russland, einst Partner im Kampf gegen das verbrecherische NAZI-Deutschland, ihnen angetan, dass ihnen keine Verleumdung zu ungeheuerlich und kein Verbrechen wahnwitzig genug ist, um es dem europäischen Partnerland anzulasten? An der Polititk der gegenwärtigen Führung kann es nicht liegen, denn diese sucht die Freundschaft des Westens, insbesondere Deutschlands, zeigt sich flexibel, konziliant, verständnisvoll und vor allem daran interessiert, im Sinne seiner Menschen und auch seiner Unternehmer mit allen ins Geschäft zu kommen und vor allem, es hat nicht wenig zu bieten.
Was hat Russland verbrochen, das ihnen in Gestalt des einst gefeierten Präsidenten Gorbatschow soweit entgegengekommen war mit der Auflösung der sozialistischen Staatengemeinschaft und dem Abriss der künstlich erzeugten Systemmauern? Nun , mit Jelzin glaubten sie sich am Ziel ihrer verbrecherischen Träume, nämlich ganz nahe an der Möglichkeit, die großen Schätze der Weiten Russlands umsonst zu heben. Ganz so wie es Hitler mit seinem Vernichtungsfeldzug gegen die Völker der Sowjetunion einst zielgerichtet und planmäßig angegangen war.
Auch bezogen hierauf spricht der Volksmund zu den Russen hin, eine immer noch gültige Wahrheit: Wer mit dem Teufel frühstücken will, muss einen langen Löffel haben. Die gutmütigen Russen boten, um den großen Frieden zu bewahren, den kleinen Finger, der Westen aber will die ganze Hand und scheint auf den Weltfrieden wieder einmal zu pfeifen.
Der heute von seinem Volk mit großer Mehrheit gewählte und weit über sein Land hinaus geachtete Präsident Putin, der einen stets betrunkenen Vorgänger auf dessen Betreiben hin abgelöst hatte, passt dem Imperialismus und Neokolonialismus begreiflicher Weise nicht, weil er dem Ausplünderungs-Feldzug und der Leichenflederei an der einst großen Sowjet-Nation einen Riegel vorgeschoben hat und weil er auch weltpolitisch ihrem Vormarsch Grenzen setzt. Er passt ihnen nicht, weil er nicht korrumpierbar ist. Anders als mit all den willfährigen, von ihnen steuerbaren Hand-und Kopflangern haben sie mit ihm kein leichtes Spiel. Er ist zwar entgegenkommend und konziliant im Ton, aber hart in der Sache der Verteidigung der Kerninteressen seiner kriegsgeplagten Nation.
Vor allem aber passt ein solcher Mann ihnen nicht, weil er sie nolens volens erinnert an einen anderen Großen, an den Georgier nämlich, der zu einer ganz anderen Zeit die noch größere Sowjetunion im Kollektiv mit seinen Genossen vorbildlich leitete und verteidigte.
Deswegen beschwören sie den Vergleich mit Stalin herauf und natürlich auch den noch weitergehenden, der ihn und diesen mit einem wirklichen Übeltäter, allerdings von ihrer Machart, vergleicht. Nur wer die Geschichte nicht kennt und ihren bösartigen Verdrehung der historischen Wirklichkeit auf den Leim geht, ist nicht in der Lage das teuflische Spiel zu durchschauen. Lügen aber haben kurze Beine.
Mag es ihnen darum gehen, die russische Kulturnation noch bis ins dritte Glied dafür büßen zu lassen, dass sie der Menschheit zu Beginn des vorigen Jahrhunderts den Weg in ein besseres Morgen gewiesen hatte. Mögen sie ihnen die Oktoberrevolution niemals verzeihen und nicht die Solidarität der an ihrer Seite stehenden Völker. Die Herren und Damen Profiteure der alten Ausbeuterordnung mögen an ihre Berufung glauben, dem Sozialismus ein für alle Mal den Garaus zu machen, weswegen sie ja das hysterische Geschrei kürzlich um den Mauerfall vor 25 Jahren, der ihnen als Exempel gilt, aufgeführt haben. Mögen sie versucht sein, an den nachgeborenen Russen nun und vor allem an ihren Anführern noch posthum ein Exempel statuieren, damit sie in Zukunft von solchen Bedrohungen ihres zerstörerischen System verschont bleiben.
Der Kapitalismus befindet sich für jedermann sichtbar in seinem letzten dahinsiechenden Stadium und wird niemals siegen. Er wird die Welt nicht beherrschen, sondern an seinen eigenen Schandtaten zugrunde gehen. Ohne Zutun der Menschen, der Völker, die noch unter seinem Joch stöhnen, wird es allerdings nicht abgehen. Aber sein Sterbeglöckchen läutet bereits und an allen Ecken der Erde arbeiten viele mit, um ihm ein würdiges Begräbnis zu verschaffen.
Diese unermüdliche Arbeit ist nicht immer für jedermann und zu jederzeit sichtbar, liegt aber auf der Hand . In Kenntnis dieser Tatsache müssen es mehr werden, die ihre Stimme erheben, gegen ein System, das nur noch Unmenschlichkeit zu Tage fördert.
Wenn Frank Walter Steinmeier, der deutsche Außenminister, nun gestern Abend von Präsident Putin persönlich im Kreml empfangen wurde, so zeigt das die Stärke der russischen Diplomatie, aber auch den Realismus in der deutschen Politik, der dank der voraufgegangenen Intervention von 16 deutschen Wirtschaftsvertretern in Moskau, sich langsam, wenn auch nur zögerlich, zu zeigen beginnt. Für zukünftige deutsche Außenpolitik liegt darin eine Chance, die die Regierung Merkel ergreifen muss.
Vor der ganzen Welt macht die Geste des Entgegenkommens beider Seiten sichtbar deutlich, dass eine Lösung des zerstörerischen Chaos, das der Westen in der Ukraine verbrochen hat, nur mit und nicht gegen Russland in den Griff zu bekommen.
Friedenskräfte müssen diesen Moment als Chance aufgreifen und auf dem Weg der Diplomatie mit Nachdruck bestehen. Sie müssen ein Ende der Sanktionspolitik und ganz im Sinne Matthias Platzecks die Bereitschaft zu einem wirklichen Kurswechsel einfordern.
von Irene Eckert am 18.11. 2014